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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 183

1911 - Erfurt : Keyser
— 183 — sandle sofort eine ansehnliche Summe an Schillers Gattin, wobei er freilich bemerkte, daß er sich aus eine bestimmte Erhöhung der Pension „alleweile" nicht einlassen könne. Rückkehr: Obwohl Schiller und seiner Gemahlin die Tage in Erfurt angenehm verflossen, suhlten sich beide doch nicht ganz wohl hier. Sie sehnten sich nach der eigenen Häuslichkeit und kürzten deshalb den noch auf längere Zeit berechneten Aufenthalt ab. — Ihre Abreise erfolgte am 1. Oktober. (Nach Albert Pick.) 64. Französische Emigranten in Erfurt. Ihre Ankunft: Die französischen Ausgewanderten, die in den Rheinstädten eine Zuflucht gefunden halten, flohen bei Au-nährnng der Franzosen weiter ins deutsche Land hinein. Dabei wählten viele Erfurt als neuen Wobnsitz, da man ihnen von befreundeter Seite die Stadt vorteilhaft geschildert hatte. Seit Anfang 1795 kamen sie in großer Zahl hier an. Unter ihnen waren viele, die einst eine glänzende Rolle gespielt Hatten. Ehemalige Erzbischöse, Bischöfe, Aebte und dergleichen kamen zum Brühlertor hereingepilgert, und säst alle boten einen herzzerreißenden Anblick dar. Mit Bündelchen auf dem Rücken und mit zerrissenen und zerlumpten Kleidern hielten sie ihren Einzug. Einer von ihnen erzählte mit heilerer Miene, daß er nichts anderes gerettet habe als die Bibel, die er unter dem Arm trug. Tatsächlich hatten viele nicht einen roten Heller mehr in der Tasche; sie wußten nicht, wo sie einen Bissen Brot hernehmen, womit sie ihr Schlasgeld bezahlen sollten. Piele gingen barsuß, und dabei war es mitten im Winter. Sie erzählten auch, daß manche unterwegs liegen geblieben und erfroren wären. Ihre Lebensweise: Mitte Februar waren, wie durch Be- auftragte des Rates festgestellt wurde, schau über 1000 Vertriebene in der Stadt. Man räumte ihnen die Schottenkirche zum Gottesdienst ein. In ihr wurde von jetzt ab französisch gepredigt. Besonders ernst und streng begingen sie die heilige Woche. Viele speisten die ganze Zeit hindurch kein Fleisch. Alle Speisen, die sie genossen, mußten mit Cel geschmelzt sein, weil ihnen selbst die Butter verboten war. Auch erschienen viele in schwarzen Kleidern, die sie in den letzten Tagen gar nicht mehr ablegten. Gezwungene Beschäftigung: Mancher von den Emigranten, der einst bessere Tage gesehen halte, war gezwungen, sich seinen Lebensunterhalt durch Anfertigung kleiner Handarbeiten zu verdienen. So verkaufte bei der Feier der Peterkirmfe (Sonntag nach Ostern) auf dem Roßmcirkle (Herrmannsplatz) ein ehemaliger französischer Herzog Handkörbchen, Schächtelchen und Kästchen, die er selbst aus Pappe angefertigt hatte. Von seinem Stand aus rief er den Vorübergehenden sorlwäbrend zu: „Achetez des corbeilles

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 124

1911 - Erfurt : Keyser
— 124 — lichen Fürsten das Recht, sich für die an Frankreich verlorenen Gebiete durch Besitznahme geistlicher Landgebiete auf dem rechten Rheinufer und innerhalb Deutschlands zu entschädigen. Für Preußen wurden diese Entschädigungen in einem Vertrage vom 23. Mai 1802 genauer festgesetzt. Es erhielt für einen Verlust von 48 Quadrat-meilen mit 140 000 Einwohnern einen Gewinn von 220 Quadrat-meilen mit 520 000 Einwohnern, darunter das Mainzer Eichsfeld und das Erfurter Land. Durch einen Erlaß vom 6. Juni 1802 erklärte König Friedrich Wilhelm Iii. diese Gebiete für seinen Besitz. Ju Erfurt hatte man hiervon noch nichts Bestimmtes gehört, als am 5. August für das hier in Quartier stehende Kaiserliche Bataillon der Befehl zum Abmarsch eintraf. Er erfolgte vom 12. bis 17. August. Wenige Tage darauf wurde allen Ortschaften des Kreises und der Stadt ein Schreiben der Kurfürstlichen Regierung bekannt gegeben, welches das Einrücken der preußischen Truppen als bevorstehend mitteilte. Tatsächlich war in der Nacht vom 20. zum 21. das preußische Besatzungskorps, bestehend aus einem Bataillon Dragoner und 3 Bataillonen Infanterie, zusammen 3500 Mann, unter den Generalleutnants von Voß und v. Wartensleben in das Erfurter Land eingerückt und stand in Ilversgehofen. Nachdem am 21. August in der Frühe ein Offizier in die Stadt gekommen war und der versammelten Regierung die Besitznahme angezeigt hatte, rückten um 9 Uhr die preußischen Truppen durch das Krämpsertor in die Stadt ein. Am Tor wurden sie von einer Abordnung des Stadtrates empfangen. Dann marschierten sie nach dem Platz vor den Graden, wo die vom Petersberg kommende kurmainzische Besatzung dem neuen Landesherrn Treue schwur und unter die preußischen Soldaten verteilt wurde. Tore und Zitadellen waren inzwischen besetzt worden. Nunmehr wurde auf der Statthaltern, dem Rathaus, und an allen Toren der preußische Adler entfaltet und die Besitz-nahme-Urkunde angeschlagen. Die Infanterie quartierte man bei den Bürgern ein, die Dragoner aber kamen auf die Dörfer. — Durch den Reichs-Depntations-Hauptschluß in Regensburg vom 25. Februar 1803 wurde die Einverleibung endgültig anerkannt, und die kaiserliche Bestätigung erfolgte bierzu am 27. April 1803. Nunmehr entschloß sich auch der König, das neuerworbene Land persönlich auszusuchen. Am 30. Mai 1803 traf er mit seiner Gemahlin in Erfurt ein und stieg in der ehemaligen Statthaltern ab (f. Nr. 65). Durch die wiederholten Besuche des Königs-Paares, vor allem aber durch das leutselige Wesen desselben söhnten sich die Erfurter mit der neuen preußischen Verwaltung aus, die ihnen infolge der knappen, soldatischen Art anfangs nicht behagt hatte. Erfurt unter französischer Herrschaft: Aber schon 1806 endete die neue Herrschaft Preußens über Erfurt. Drei Tage nach der Schlacht bei Jena (14. 10. 1806) ergab sich die Stadt schimpf-

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 229

1902 - Karlsruhe : Lang
— 229 — Der Tag ging zur Rüste, und das Signal rief die siegreichen Römer von der Verfolgung zurück. An dem Ufer des Rheines lagerten sie und stärkten sich durch Speise und Schlaf. — Dies geschah im Jahre 357. __ Bei Straßburg siegten die Römer zum letztenmal in einer-großen Schlacht über die Alemannen. Als um das Jahr 400 deutsche Volker in Italien eindrangen, zogen die Römer ihre Truppen vom Rheine weg, um ihr eigenes Land zu schützen. Dadurch war die Rheingrenze frei; zahllose deutsche Völkerscharen überschritten den Strom und nahmen römische Provinzen in Besitz. Im Elfaß ließen sich die Alemannen, in Lothringen die Franken' nieder. Ii. Einführung des Khrikentums in Klsaß-Lothringen. Schon im ersten Jahrhundert nach Christus war in unsere Heimat die christliche Lehre gedrungen. Christliche Soldaten dienten in den römischen Heeren, die hier im Lande lagen; christliche Kaufleute durchzogen das Gebiet und machten, wie die Soldaten , die Einwohner mit der neuen Religion bekannt. Aber auch einzelne Männer predigten den christlichen Glauben; darunter werden von der Legende an erster Stelle folgende genannt: 1. Der heilige Maternus. Ihn schickte der Apostelfürst Petrus ins Elsaß. Nach seiner Ankunft hielt sich Maternus zu Ell in der Nähe von Benfeld auf. Aber bald wurde er von einem bösartigen Fieber überfallen und starb. Schweren Herzens kehrten seine Genossen nach Rom zurück, um dem hl. Petrus den traurigen Verlust mitzuteilen. Dieser übergab ihnen seinen Hirtenstab und hieß sie ins Elsaß zurückkehren, den Leichnam des Verstorbenen damit zu berühren und ihn so wieder ins Leben zurückzurufen. Vierzig Tage nach dem Tode des hl. Maternus waren sie wieder in ihrer Heimat und taten, wie ihnen befohlen, lind siehe, Maternus erwachte zu neuem Leben. Viele Heiden, die Augenzeugen des Wunders gewesen, bekehrten sich, ließen sich taufen und erzählten das wunderbare Ereignis in der ganzen Gegend. An dem Orte, an dem Maternus von den Toten auserweckt worden war, baute man später eine Kirche. Dann wanderte der Glaubensbote das Land auf und ab und kam auch nach Straßburg. Hier zerstörte er einen Götzentempel, errichtete auf dessen Trümmern eine christliche Kirche und weihte sie dem hl. Petrus. Es ist die Alt-Saukt-Peterskirche. Vier Stunden von Straß bürg erbaute er eine andere Kirche, die noch heute zu Ehren des hl. Petrus den Namen Dom Peter tragt und in der Nähe von Avolsheim liegt.

4. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 45

1912 - Breslau : Hirt
C. Geschichtliche Entwicklung, Verfassung und Verwaltung. 45 So war der Anfang zu der Zerstücklung Deutschlands gemacht. Der Dreißigjährige Krieg bot neue Gelegenheit dazu. Im Westfälischen Frieden, der dem unheilvollen Kriege im Jahre 1648 ein Ende machte, erhielt Frankreich die völlige Hoheit über die seit 1552 in seinem tatsächlichen, aber nicht rechtlich anerkannten Besitz befindlichen Bistümer und Städte Metz, Toul und Verdun. Ferner mußte der Kaiser Ferdinand an König Ludwig Xiv. von Frankreich den Sundgau, die Landgrafschaft Ober- und Unterelsaß sowie die Landvogtei über die zehn Reichsstädte abtreten. Ihre Zugehörigkeit zum Deutschen Reiche war den Reichsstädten zwar ausdrücklich zugesichert, trotzdem nahm Ludwig Xiv. nicht nur diese in widerrechtlicher Weise in Besitz, sondern riß auch noch andere Gebiete an sich. Unter dem Namen von „Reunions- Kammern", d. h. Wiedervereinigungskammern, wurden nämlich im Jahre 1680 königliche Gerichte eingesetzt, um zu untersuchen, welche Länder früher zu den bereits abgetretenen Gebieten gehört hätten. Gestützt auf die willkürlichen Rechtssprüche der für Elsaß und Lothringen eingerichteten Reunionskammern, die in Breisach bzw. Metz ihren Sitz hatten, beanspruchte der König von Frankreich die Landeshoheit über alle einst angeblich zu den drei Bistümern Metz, Toul und Verdun sowie zu der Landgrafschaft Elsaß gehörigen Lehen und ließ die Gebiete, deren Herren sich nicht zu ihrer Anerkennung verstanden, gewaltsam besetzen. Bon diesem Schicksal wurden das Bistum Straßburg, die Abteien Murbach und Andlau, die Grafschaften Lützelstein und Lichtenberg u.a.m. betroffen. Die freie Reichsstadt Straßburg aber, auf deren Besitz der König nicht einmal einen derartigen Rechtsvorwand geltend machen konnte, wurde am 30. September 1681 durch Waffengewalt zur Unterwerfung gezwungen. Aber auch nach diesen Gewaltstreichen blieben weite Gebiete in Elsaß und Lothringen noch über ein Jahrhundert im Besitze deutscher Fürsten. So kam das Herzogtum Lothringen erst 1766 an Frankreich. Am 14. Februar 1793 beschloß der Nationalkonvent die Vereinigung der Grafschaften Saarwerden, Salm u. a. mit Frankreich. Im Jahre 1796 entsagte der Herzog von Württemberg seinen linksrheinischen Besitzungen, der Grafschaft Mömpelgard, Horburg, Reichenweier und Ostheim- am 28. Januar 1798 unterwarf sich die Stadt Mülhausen mit dem städtischen Gebiet der französischen Oberhoheit. Aber erst durch die Friedensschlüsse von Campoformio 1797 und Lüne- ville 1801 erwarb sich Frankreich die Anerkennung aller früher gemachten linksrheinischen Erwerbungen und blieb auch nach dem ersten und zweiten Pariser Frieden 1814 und 1815 im Besitze des elsässischen Rheinufers. Am 19. Juli 1870 erklärte Frankreich den Krieg an Preußen. Nach den ersten Siegen der deutschen Heere bei Weißenburg (4. August) und Wörth (6. August) und den Schlachten bei Vionville-Mars la Tour (16. August), bei Gravelotte-St. Privat (18. August) begann die Be- lagerung von Straßburg und Metz- jenes kapitulierte am 27. September, Metz wurde am 27. Oktober übergeben. In dem am 26. Februar 1871 in Versailles abgeschlossenen Präliminarfrieden, dem am 10. Mai 1871 der endgültige Friede zu Frankfurt a. M. folgte, wurden Elsaß außer Belfort,

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 221

1911 - Breslau : Hirt
118. Der Schwedische Krieg. 221 Tage spter in Ingolstadt, dessen Verteidigung er noch angeordnet hatte. Gustav Adolf zog darauf als schonender Sieger in Mnchen ein*), um dieselbe Zeit der Kurfürst von Sachsen in Prag. Srralsuru z& owittstock A 36 Osnabrck Mnster 'Stadtlohn A25 Magdebu] Lulle r ab.^2.6 y* Z ^'Breif enfeld A 31 V--6.L. X. J-olulzenaizsv iedland "V,hsr Frankfurt Xz0 ^$Prag18.48 Main? Oppenheil ojankau A45 iurnberg Wien Mnchen 'i den Jahreszahlen isflb.. weggelassen. /.Guslavadolj"i630-i632. Zum Dreiigjhrigen Krieg. In seinen Erblanden selbst beunruhigt, bertrug Ferdinand Ii. an Waiienstems Wallenstein zum zweitenmal den Oberbefehl, mute ihm jedoch weitgehende ei^bu"g Vollmachten erteilen, die alleinige Bestimmung der das Heer und die Krieg-fhruug einrumen, ihm nach seinem Gutdnken Unterhandlungen mit den Feinden, selbst Abschlu von Bndnissen, gestatten und eine Ent- *) An seiner Seite befand sich der Winterknig", dem auf diese Weise eine Genug-tuung fr die Demtigung zuteil wurde, die ihm zwlf Jahre frher Maximilian als Haupt der Liga bereitet hatte. In demselben Jahre, wenige Tage nach Gustav Ndlf, ist auch er gestorben.

6. Der Verlauf des Weltkrieges - S. uncounted

1918 - Leipzig : Voigtländer
M*~N Ii g ™ Ii s 3 Ii 3/5 j London Nve Der Lande England .ntwerpen {yixjrnuiden olöwen Aachen Boulognjt^^ Neu vejchapeueo. Lüttich Coblen. lau'beuge Luxem J-Burgz fla Fere .Laon Rouen So/ssons Somihie/j Pari's” Don\ä\Mousson mßbur£ Äberfichtskarten des östlichen^ westlichen^ italienischen u. Balkan-Kriegsschauplatzes bis Ian. )9ts Entworfen und gezeichnet in der Kartographischen Anstalt von Wagner & Debes in Leipzig. R. Boigtländers Verlag in Leipzig. ’ Kilom. Schlachtlinie vom 4-.-9.Sept 1914- —— Fronuinie Ende Januar 1918 Wichtige Eisenbahnen. Schinmeck < .r- ,V/ Tw Irreiburg •\jgw ■ ijalmü (Ihausen

7. Die Weltgeschichte - S. 177

1835 - Mainz : Kupferberg
Zweiter Pariser Frieden. \ 77 Lebensgefahr, Graf Nostitz); auch bei tzualrcbra« gewinnt 1815. Xev gegen die Engländer rc. einige Vortheile (Herzog von Braunschwcig fällt). Aber Wellington, von Blücher zur rechten Zeit unterstützt, siegt bei Waterloo an den Höhen von Genappe* unfern von La belle Alliance. Die Franzosen auf der verworrensten Flucht» Napoleon kaum entkommen, wird, nachdem die Verbündeten, nach noch einigen Gefechten, schon am 10. Zuli in Paris cingezogen, von Rochefort nach St. Helena gebracht (stirbt den 5. Mai 1821). Ludwig wieder eingesetzt. Der zweite Pariser Frieden unter härteren Bedin- gungen abgeschlossen am 20 Nov. *). — Heiliger Bund der drei sieggekrönten Herrscher. Fortdauernde Bun- desversammlung für die gemeinsamen Angelegenheiten Deutsch- „ lands zu Frankfurt a. M. den 5. Nov. eröffnet, der deutsche 1816. Bund für eine selbstständige Macht erklärt. A n h a n g. Allgemein wichtige Ereignisse der netteren Zeit. 1) Oesterreich bewahrte, sowie Preussen, in seinem Innern ungestörten Frieden, aber Kaiser Franz stirbt 1835 d. 2. März, und sein ältester Sohn folgt ihm als Ferdinand I. 2) Frankreich: seit 1818 nach dem Congresse zu Aachen, von der Besatzungparmee befreit - und unter die Hauptmächte Europa's wieder ausgenommen. Parteien in der Deputirten- kammer. Der Herzog von Berry durch Louvel 1820 ermor- det; in demselben Jahre der Herzog von Bordeaux geboren. *) Die geraubten Kunstschätze weggeführt. Frankreich auf die Grän- zen von 1790 beschränkt, muß Marienburg, Philippeville und Bouillon an die Niederlande, Saarbrück und Saarlouis an Preussen, und Landau au Daiern (zur deutschen Bundesfestung) abtreten, 700 Mill. Franken Kriegskosten zahlen, und ein Heer von 150000 Mann verbündeter Truppen (darunter 30000 Mann Preussen unter Ziethen) unter dem Herzoge von Wellington drei bis fünf Jahre lang auf seiner Nordostgränze unterhalten. * für international» Schut'oia. ‘ j-rschunfl Brauns; 9weig 6cbuu>ochbit>li0tl «k j.

8. Geschichte der Neuzeit - S. 378

1887 - Wiesbaden : Kunze
378 Dritte Periode der Neuzeit. am Mont Valerien ebenfalls zurückgewiesen. Die Not stieg in Paris, und als der Mangel an Lebensmitteln immer drückender wurde, war endlich der Stolz der Hauptstadt gebrochen: nach einer Belagerung von 130 Tagen mußte sie sich gedemütigt den Deutschen ergeben. Am 28. Jan. wurde nach mehrtägigen Verhandlungen zwischen dem deutschen Kanzler Grafen Bismarck und dem französischen Minister Jules Favre in Versailles ein Waffenstillstand unterzeichnet, unter der Bedingung der Übergabe aller Forts, der Auslieferung der Waffen seitens der eingeschlossenen Armee und der Berufung einer aus allgemeinen Wahlen hervorgehenden Nationalversammlung zur Herbeiführung des Friedens. Der Friedensschluß. Am 12. Febr. 1871 trat in Bordeaux die Nationalversammlung zusammen, die in ihrer Mehrheit auf die deutschen Forderungen einzugehen geneigt war, und wählte am 16. Febr. den alten Staatsmann Thiers zum Haupt der neuen Regierung. Nach hartnäckigen Verhandlungen kam der Präliminarfriede am 26. Februar in Versailles zustande. Am 1. März zogen 30 000 Mann deutsche Truppen unter dem Arc de Triomphe hindurch in Paris ein und hielten den bis zur Place de la Concorde reichenden Teil der Hauptstadt 3 Tage besetzt. Unter dem Eindruck dieser Besetzung erteilte die Nationalversammlung am gleichen Tage dem Friedensvertrage ihre Zustimmung. Laut dieses Vertrages trat Frankreich das Elsaß (außer der Festung Belfort) und Deutsch-Lothringen mit Metz und Diedenhosen (263 Q.-M. mit 1 l/S Mill. Einw.) an Deutschland ab und zahlte innerhalb 3 Jahren 5 Milliarden Kriegskosten, bis zu deren vollständiger Entrichtung Teile von Frankreich besetzt blieben. Am 2. März meldete Wilhelm I. seiner Gemahlin nach Berlin: „Soeben habe ich den Friedensschluß ratifiziert, nachdem er schon gestern in Bordeaux von der Nationalversammlung angenommen worden. Soweit ist also das große Werk vollendet, welches durch siebenmonatliche siegreiche Kämpfe errungen wurde, dank der Tapferkeit, Hingebung und Ausdauer des unvergleichlichen Heeres in allen seinen Teilen und der Opferfreudigkeit des Vaterlandes. Der Herr der Heerscharen hat überall unsere Unternehmungen sichtlich gesegnet und daher diesen ehrenvollen Frieden in seiner Gnade gelingen lassen. Ihm sei die Ehre! Der Armee und dem Vaterlande mit tief erregtem Herzen meinen Dank." Am 10. Mai 1871 wurde der endgültige Friede zu Frankfurt abgeschlossen. Die neu erworbenen Gebiete Elsaß-Lothringen sollten mit den beiden Festungen Straßburg und Metz Deutschland gegen französische Angriffe sicher

9. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 206

1911 - Breslau : Hirt
206 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. Am 23. Januar erschien Jules Favre in Versailles und schlo mit Bismarck einen Waffenstillstand ab, der den Zweck hatte, der franzsischen Regierung der Nationalverteidigung die Berufung einer vom franzsischen Volke frei gewhlten Versammlung zu gestatten, die der die Frage entscheiden sollte, ob der Krieg fortzusetzen und unter welchen Bedingungen Frieden zu schlieen sei. Als Ort wurde der Versammlung Bordeaux angewiesen. Dem deutschen Heere wurden die Forts von Paris bergeben, die Besatzung der Stadt wurde entwaffnet und blieb kriegsgefangen in Paris, die Verpflegung wurde freigegeben. Am 29. Januar trat diese Vereinbarung in Kraft, und es erfolgte die Kapitulation von Paris. Von diesem Waffenstillstand war der sdstliche Kriegsschauplatz aus-genommen, wo nach dem bertritte der Ostarmee in die Schweiz am 16. Februar auch die Festung Belfort in die Hnde der Deutschen ber-ging, nachdem die Besatzung mit allen militrischen Ehren abgezogen war, während die Verteidiger der kleinen lothringischen Feste Bsch gar erst am 24. Mrz den tapfer behaupteten Platz mit wehenden Fahnen und unter klingendem Spiel verlieen. Die seit dem 13. Februar in Bordeaux tagende Franzsische National-Versammlung erkannte die unbedingte Notwendigkeit eines schlenni-gen Friedensschlusses an. Es begannen daher in der zweiten Hlfte des Februars die Verhandlungen der den Frieden, die zwischen Thiers, der am 17. Februar von der Versammlung zum Haupt der voll-ziehenden Gewalt" (Chef du Pouvoir Executif) gewhlt worden war, Jules Favre und Bismarck gefhrt wurden. Am 26. Februar wurde der Friedensprliminarvertrag zu Versailles unterzeichnet. In demselben trat Frankreich an das Deutsche Reich Elsa und Deutsch-Lothringen ab, d. h. das ganze Departement Bas-Rhin, den Haut-Rhin auer Belfort, zwei Drittel des Departements Moselle mit Metz, ein Drittel des Departements Menrthe und ein kleines Stck des Departe-ments Vosges, im ganzen 14874 Quadratkilometer mit 1600000 Einwohnern, und verpflichtete sich, die Summe von fnf Milliarden Frank als Kriegsentschdigung zu zahlen. Sodann wurde am 1. Mrz der westliche Teil der Stadt Paris von den deutschen Truppen in der Strke von 30000 Mann besetzt, aber der Verabredung gem, da die Nachricht von der Annahme der Friedensbedingungen sofort eintraf, nach zwei Tagen schon wieder gerumt. Im Mrz kehrte der König ans dem Felde zurck, und im Juni hielten die siegreichen Truppen ihren Einzug in Berlin. Am 18. Mrz begann in Paris der Aufstand der Kommu-ne, die Regierung wurde gestrzt und ein Angriff gegen die Regierung in Versailles organisiert. Vier Wochen spter drang der Marschall Mac Mahon in Paris ein und brachte nach achttgigem Kampfe die Hauptstadt wieder in die Hnde der Regierung. Am 10. Mai wurde der endgltige Friede zwischen Deutschland und Frankreich in Frankfurt am Main unterzeichnet. Deutsche Truppen hielten Teile des stlichen Frankreich bis zur vollen Bezahlung der Kriegsentschdigung besetzt.

10. Geschichte der neuesten Zeit - S. 111

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Mainfeldzug und die Friedensverhandlungen. Iv 614. 16. Juli konnte der Oberfeldherr General Vogel von Falckenstein dem König melden: Alles Land nrdlich des Maines liegt zu den Fen Ew. Majestt." Als er zum Eeneralgouoerneur von Bhmen ernannt wurde, trieb sein Nachfolger Edwin von Manteuffel die Bundes-truppen durch den Odenwald in den Taubergrund: die Badener, die Wrttemberger und Nassauer wurden nacheinander zurckgeworfen. 3. Nach glnzender Heerschau auf dem Marchfeld trat König Wilhelm die Heimreise an. Im Eisenbahnzuge gewann ihn Bismarck fr die Aus-shnung mit dem Landtag. Grenzenloser Jubel begrte ihn in Berlin. Als er am folgenden Tag, einem Sonntag, um die Mittagsstunde im Weien Saale seines Schlosses den neugewhlten Landtag erffnete, bot er in der Thronrede nach frommem Danke gegen Gott die Hand zu einem Ausgleich, indem er nachtrgliche Genehmigung (Indemnitt") nachsuchte fr die ohne Staatshaushaltsgesetz gefhrte Verwaltung der letzten Jahre. Da unterbrach ein mchtiger Beifallssturm die Thron-rede. Ein solcher König und ein solches Volk: wo war ein Feind stark genug, sie zu berwinden? Eine Probe dieses neuen Treubundes schien bevorzustehen. Napoleon verlangte preuische, bayrische und hessische Grenzstriche als Rompen-sationen" (Herstellung des Gleichgewichts), vor allem Landau, Saarlouis und Mainz. Ohne Bedenken kamen Bismarck und Moltke zu dem Ent-schlu, dem König einen neuen Krieg zu empfehlen gegen sterreich und Frankreich zugleich; denn der endgltige Friede mit sterreich ist erst nachher, zu Prag, abgeschlossen worden. Beide waren berzeugt, da die Sddeutschen sich alsbald auf Preuens Seite schlagen wrden, wenn es gegen die Franzosen gehe. Warum," fragte Bismarck den franzsischen Ge-sandten, wollen Sie uns solche Sprnge machen? Sie mssen es doch wissen, da fr uns die Abtretung deutscher Erde eine Unmglichkeit ist. Wenn Sie auf diesen Forderungen bestehen, so gebrauchen wir darber tuschen Sie sich nicht! alle Mittel: wir rufen nicht nur die deutsche Nation in ihrer Gesamtheit auf, sondern wir machen auch sofort Frieden mit sterreich auf jede Bedingung, berlassen ihm ganz Sddeutschland, lassen uns selbst den Bundestag wieder gefallen. Aber dann gehen wir auch vereinigt mit 800000 Mann der den Rhein und nehmen euch das Elsa ab; unsere beiden Armeen sind mobil, die eurige ist es nicht; die Konsequenzen denken Sie sich selbst!" 4. Napoleon mute sich in die neue Lage finden. Nur die Vereini-gung ganz Deutschlands unter Preuens Fhrung gelang ihm vorerst zu vereiteln: nur bis an den Main sollte der neue Bund sich erstrecken. Dafr wurden Hannover, Kurhessen, Nassau und die Stadt Frankfurt a. M. dem preuischen Staat einverleibt (annektiert") wie Schleswig-Holstein.
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